Erinnerungen und Eindrücke am KKG in Gedichtform
Woher kommen die Gedanken, die einem im Schulalltag manchmal in die Quere kommen und vom Unterricht ablenken? Warum scheinen sie mir wichtiger zu sein? Was beschäftigt mich? Wer bin ich? Gibt es noch mehr, das es wert ist, wahrzunehmen?
Die Schüler*innen der Klasse 6a wollten endlich sich dafür Zeit nehmen, was ihnen angeblich öfter mal im Wege steht, und ihr Aufmerksamkeit genau darauf lenken. Sinnieren, die Gedanken zu- und sie schweifen lassen, ohne zu wissen, wohin sie sie führen. Nicht funktionieren, nichts Sinnvolles lernen oder etwas verstehen müssen. Nichts scheint dem Dichter ferner, als sinnvoll zu sein.
Auch wenn es in erster Linie eine Begegnung mit sich selbst war, ohne einen Adressaten, waren dann doch ein paar Schüler*innen der Ansicht, dass ihre Eindrücke und Gedanken sowie ihre Stimmung in diesem einen Moment es wert waren, all das irgendwie in unsere Sprache zu übertragen und sich so Notizen zu machen.
Dann waren sie da, die Worte! Was damit anfangen? Passen sie überhaupt noch zu der erfühlten Stimmung? Konnten sie das Erfühlte überhaupt transportieren? Nur noch ein kleiner Kreis an Lyrikern war davon überzeugt und wollte auch noch einen Schritt weitergehen, die Notizen in Verse packen und mit Reimen versehen. Eine letzte Hürde blieb aber noch, doch auch diese meisterten ein paar von ihnen. Einzelne „Schriftsteller“ haben diese „innere“ Hürde überwinden können und ihr Werk der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Und so durften nicht nur die Mitschüler*innen den ersten, selbst verfassten Gedichten lauschen, sondern nachfolgend kann jeder selbst sich einen Eindruck verschaffen, was so manch jungen Menschen vom Funktionieren ablenkt und so zu sich selbst finden lässt – wenn auch nur für einen Moment.
(J. Wessely)