Zwei Schüler des KKG sind mit Cäsar-Projekt für Crossmedia-Preis des BR und Multimediapreis nominiert

Bildschirmansicht der Homepage von Benedikt und Vinzenz Schächner
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Gleich zwei Preisverleihungen haben die Pleiskirchner Jugendlichen in den kommenden Tagen vor sich: Am 21. November geht es zum Bayerischen Rundfunk nach München. Zwei Tage später steht Dresden auf dem Plan. Neben 16 weiteren Nominierten fahren die Pleiskirchner zum Medienfestival. Am 23. November entscheidet sich dort, wer mit dem Deutschen Multimediapreis ausgezeichnet wird. Die Chancen der Brüder sind nicht schlecht: „Multimedial aufbereitetes Geschichtswissen ist der Hit“, urteilt Hannes Güntherodt, Projektleiter beim Medienkulturzentrum Dresden. „Antike oder Moderne verschmelzen dabei wie selbstverständlich.“
Auf Benedikt und Vinzenz Schächners selbst erstellter Homepage stellt sich diese Verschmelzung dann so dar: Gaius Julius Caesar „persönlich“ erzählt aus seinem Leben. „Meum Diarium“ (Mein Tagebuch) ist die Seite überschrieben, die den Besucher mitnimmt in Cäsars Zeit. Der Feldherr erzählt von der Verschwörung gegen seine Person, von den Kriegen, die er führt, von der Überschreitung des Rubikon. Während die Kapitelüberschriften in Latein gehalten sind – hinter „De me“ (über mich) verbirgt sich beispielsweise Cäsars eigener Blog – kommen die eigentlichen Texte sprachlich unverkrampft daher. So heißt es etwa im Kapitel „ich ruhe nicht!“: „So jetzt stehe ich in Ägypten und weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich muss sagen, mir ist ein bisschen langweilig. Aber alles was zählt: Ich habe bereits einiges geschafft. Da könnt ihr mir mal echt auf die Schulter klopfen. Nein, natürlich nicht. Sonst werfe ich euch den Löwen zum Fraß vor. Aber meine Erfolge sind beachtlich, dass muss jeder zugeben.“
Das Projekt der beiden Schüler entstand während des Lateinunterrichts am König-Karlmann-Gymnasium. „Nachdem wir Textstücke von Cäsar im Unterricht übersetzt und uns länger mit diesem Thema beschäftigt haben, hatten wir die Aufgabe, ein multimediales Projekt zum Thema ,Cäsar’ zu erstellen“, berichten die Pleiskirchner. „Unsere Mitschüler gestalteten eine Zeitung oder drehten Filme, wir wollten ein Projekt unter anderem in Form einer Webseite erstellen.“ Da es dabei nicht nur um „Fakten“ gehen sollte, verfassten die Gymnasiasten die Geschichten aus der Sicht Cäsars. „Das setzten wir dann in Form eines Blogs um. Wir haben historisch wahre Ereignisse immer wieder auch mit modernen Elementen – wie Social Media, Bitcoins oder Wahlkampf – verbunden und auch Parallelen zu aktuellen ,Promis’ wie Elon Musk gezogen“, berichten die beiden weiter. Auf diese Weise entsteht ein zeitgemäßes Tagebuch Cäsars nach dem Motto „ein Feldherr als Influencer“.

Gleich für zwei Preise nominiert sind die Brüder Benedikt und Vinzenz Schächner. So trifft bei Ihnen Antike auf Moderne, wenn bei „Meum Diarium“ das Leben von Gaius Julius Cäsar lebendig wird.
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Mit ihrem Projekt haben sich die beiden Schüler bereits gegen 300 Mitbewerber durchgesetzt – drei volle Tage lang sichtete die Jury die Einsendungen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei standen sowohl die technische Umsetzung, als auch die inhaltlichen Konzepte im Fokus.
„Die diesjährige Fachjury hatte definitiv keine leichte Aufgabe“, lautet das Fazit von Projektleiter Hannes Güntherodt. Nicht nur, weil es so viele Einreichungen gegeben habe wie lange nicht mehr, sondern auch, weil die Qualität der Beiträge beeindruckend gewesen sei. „Die hohe Partizipation junger Menschen am Wettbewerb macht uns glücklich und verdeutlicht ihr Bedürfnis nach kreativen Herausforderungen im Umgang mit digitalen Medien.“ Der Multimediapreis ist mit insgesamt 11 000 Euro dotiert.
− gm – ANA vom 18.11.24