Vergeben – vergessen – verzeihen?

Unter diesem Motto fand am Dienstag, den 08.04.25, am frühen Abend im „Guten Hirten“ in Altötting eine besondere vorösterliche Andacht statt. Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 11. Jahrgangsstufe sowie ein paar Lehrkräfte des König-Karlmann-Gymnasiums trafen sich auf Einladung der Gottesdienst-AG der Schule in der evangelischen Kirche und gedachten des letzten Abendmahls Jesu mit Wasser, Apfelsaft und Pizza, welche von Schülern gespendet worden ist. Im gemütlichen Beisammensein begann unter der Leitung der evangelischen Religionslehrerin Dorothea Neubauer und der Schülerinnen der Gottesdienst-AG die Andacht, die immer wieder durch Essensphasen unterbrochen worden ist. Die Stimmung war gut, doch wie mochte es vor knapp zweitausend Jahren bei Jesus gewesen sein? Er sagte den Jüngern beim Abendmahl, dass einer, der mit ihm am Tisch sitze, ihn verraten werde, und aß dann trotzdem mit allen weiter. Was mag ihm und den anderen in einem solchen Moment durch den Kopf gegangen sein? Diesem Gedanken, was sie selbst in so einer Situation getan hätten oder ob sie dem Verräter verziehen hätten, hingen die Teilnehmer nach und stellten fest, dass Verzeihen vielleicht möglich, aber Vergessen fast unmöglich sei. Die Gedanken, die mit der Lesung aus Mt 26 verbunden worden sind, wurden später nach dem Essen noch einmal aufgegriffen und mit der Bedeutung einer gemeinsamen Mahlzeit verbunden, die in Familien und Freundeskreisen so wichtig, aber auch oft nur am Abend bzw. an Wochenenden möglich ist. Nach dem Segen blieben die Schülerinnen und Schüler noch eine Weile zusammen, aßen, ratschten und genossen die Gemeinschaft. Die Rückmeldungen zu dem „Projekt“, wie es Frau Neubauer teilweise bezeichnete, waren durchwegs positiv und eine Andacht in dieser Form soll – auf Wunsch der Teilnehmer – auf jeden Fall wiederholt werden.

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