Der neu gegründete Verein KKG-Alumni lädt erstmals Ehemalige aus fünf Jahrzehnten zum großen Wiedersehen

Altötting. Es soll eine Art Familientreffen werden. Nur dass in diesem Fall nicht Tante und Onkel, Cousinen und Großeltern zusammenkommen. Sondern all jene, die sich dem König-Karlmann-Gymnasium (KKG) verbunden fühlen. Ehemalige Schülerinnen und Schüler also, aber genauso einstige Lehrkräfte, Eltern, Mitglieder früherer Elternbeiratsgremien. „Schuldritte nennt man die“, sagt Rosi Mittermeier. Die Lehrerin am KKG steht gemeinsam mit Studentin Lea Hausmann federführend hinter dem großen Treffen an der Schule, für das sogar eigens ein Verein gegründet wurde: der KKG-Alumni e.V.

Erstmals lädt der Verein KKG-Alumni, dem Lehrerin Rosi Mittermeier und Studentin Lea Hausmann vorstehen, zu einem Ehemaligentreffen ein. Angesprochen sind alle, die einmal zur Schulfamilie gehörten. Es wird die erste große Veranstaltung in der neuen Sporthalle des König-Karlmann-Gymnasiums. − Foto: Mayer

„Wir sind auf viele Leute eingestellt“

Die Idee schwirrte schon lange in den Köpfen herum, schon seit 2020. Damals wurde das KKG 50 Jahre alt – in aller Stille. Denn die Corona-Pandemie machte das gemeinsame Feiern unmöglich. So landeten all die Pläne für das große Schuljubiläum erst einmal in der Schublade. Darunter auch die Idee, „etwas für ehemalige Schüler zu machen“, sagt Rosi Mittermeier. Fünf Jahre später, im Jahr des 55. Schulgeburtstags, wurden die Pläne noch einmal hervorgeholt. Gleichzeitig entstand der Gedanke, „dass es eigentlich geschickt wäre, wenn ein Verein als Veranstalter eines solchen Treffens auftreten könnte“, sagt Rosi Mittermeier.
Gedacht – getan: Gemeinsam mit 44 Gründungsmitgliedern wurde vor genau einem Jahr der Verein KKG-Alumni aus der Taufe gehoben. Seitdem räumten Rosi Mittermeier und ihre Vorstandskollegin Lea Hausmann – sie machte 2021 Abitur am KKG – das ein oder andere bürokratische Hindernis aus dem Weg, das es bei einer Vereinsgründung zu überwinden gilt. Jetzt ist der Weg frei für die erste Veranstaltung des Vereins, die am Samstag, 4. Oktober, über die Bühne gehen soll.
Und bei dieser will KKG-Alumni gleich mal in die Vollen gehen. Rund 5000 Absolventinnen und Absolventen zählte das KKG in den vergangenen Jahrzehnten, sagt Rosi Mittermeier. Dass alle der Einladung zum „Familientreffen“ folgen werden, ist unwahrscheinlich. Um die 1000 Gäste könnten es aber schon werden. Eine Zahl, die den Vorstand nicht nervös macht – im Gegenteil: „Wir sind auf viele Leute eingestellt“, betont die Lehrerin. Raum genug gibt es im Herbst, schließlich ist dann die neue Sporthalle fertig, die mit dem Ehemaligen-Fest ebenfalls ihre erste große Bewährungsprobe haben wird.
Geplant ist ein lockerer Nachmittag, ganz ohne Förmlichkeit und Festakt, betonen die Vorsitzenden. Alle Ehemaligen sollen an die Alma Mater zurückkehren können, um andere einstige KKG-ler wieder zu treffen – und in manchen Fällen, in denen die Freunde von früher aus den Augen verloren wurden, auch wieder zu finden. Darüber hinaus verfolge der Verein mit der Zusammenkunft auch einen Mentoren-Gedanken: Vielleicht gelinge es, Ehemalige zu gewinnen, die den jetzigen KKG-lern bei Berufsfindung oder -Einstieg zur Seite stehen wollten, sagt Rosi Mittermeier.
Zuallererst aber soll das Treffen Gelegenheit bieten, Erinnerungen aufzufrischen und zu teilen. Dafür gibt es nach der Eröffnung für alle Jahrgänge eigens ausgeschilderte Klassenzimmer, in denen sich die Ehemaligen zusammenfinden, Fotos austauschen und in den Jahresberichten, die ausgelegt werden, stöbern können. Im Schulhaus laufen unterdessen Kurzfilme, etwa ein Interview mit dem ersten KKG-Schulleiter Josef Egginger, das ein Jahr vor seinem Tod aufgezeichnet worden ist. Ebenfalls zu sehen: ein Film aus dem Jahr 1986 mit dem Titel „Das König-Karlmann-Gymnasium als Ritterburg“.

Kulturschaffende zusammenbringen

In einer Gedenkecke soll der bereits verstorbenen Ehemaligen gedacht werden. Hier kann jeder Namen und Sterbebilder anhängen und so dafür sorgen, dass die toten Freunde trotzdem am Treffen teilnehmen. Rosi Mittermeier und Lea Hausmann hoffen nun, dass sich Idee und Termin für das erste „Große Schülertreffen“, wie es auf den Einladungen heißt, möglichst weit herumsprechen. Lange nicht alle Adressen der Ehemaligen liegen ihnen vor, nicht alle können daher persönlich eingeladen werden. Sicher zugesagt haben bereits Markus Ballerstaller, ehemaliger Lehrer, Florian Brunner, früherer Schüler und mittlerweile auch als Kabarettist auf der Bühne, sowie Günter Schoßböck, Absolvent des allerersten KKG-Jahrgangs. Alle drei steuern bei der Eröffnung „Memories of KKG“ bei, so der Titel des Programmpunkts.
Wenn das Familientreffen der etwas anderen Art gut ankommt, könnte es künftig regelmäßig stattfinden. „Das hängt von den Rückmeldungen ab“, sagt Rosi Mittermeier. Darüber hinaus habe der Verein „noch einen anderen floh im Ohr“: Unter den Alumni, den Absolventen, finden sich zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende. „Musiker, Theaterintendanten, Autoren…“, zählt die Lehrerin auf. Vielleicht gelinge es, einige für künftige Projekte zusammenzubringen, die der Verein dann veranstaltet. „Das ist ein Riesenpool“, sagt Mittermeier über die erfolgreichen, in aller Herren Winde verstreuten KKG-ler. „Und wir haben eigentlich alles.“ −gm

ANA vom 30.07.25

Das „Große Schülertreffen“ des KKG-Alumni findet am Samstag, 4. Oktober, statt. Um 14 Uhr ist Eröffnung in der neuen Sporthalle, unter anderem mit Grußworten von Schulleiter Georg Kronhuber und Landrat Erwin Schneider. Der Chor der Ehemaligen wird singen, auf dem Programm steht außerdem der 2020 komponierte KKG-Song. Ab 15 Uhr steht den Gästen das Schulhaus offen, in dem es Filme und Fotos zu sehen gibt. Um 18.30 Uhr steht nach Wunsch ein Abendessen im Marktler Bürgerhaus an, für das die Organisatoren aber um Anmeldung bitten – am liebsten jahrgangsweise über eine Jahrgangskontaktperson. Wer mehr über das Treffen erfahren oder Mitglied des Vereins werden möchte, kann das auf der Seite https://kkg-alumni.clubdesk.com/kkg-alumni tun. Anmeldemöglichkeiten für das Treffen gibt es per E-Mail an kkg-alumni@t-online.de.

Neueste Beiträge