Tüftler Mathias Pollety (16) hat einen magnetischen Maskenhalter erfunden – Produziert wird er mit einem 3D-Drucker

 

So einfach geht’s: Mathias Pollety zeigt, wie sein Maskenhalter MMHv4.7 zu bedienen ist. Je nach Kopfgröße werden die Riemen eingehängt. Dafür, dass die Konstruktion hält, sorgen eingebaute Magnete.

Altötting. Not macht erfinderisch, heißt es sprichwörtlich. Und solchen Erfindergeist hat in der Corona-Pandemie nun auch ein 16-jähriger Altöttinger bewiesen: Mathias Pollety. Genervt von wunden Stellen an den Ohren, verursacht durch die Halterungen der Masken, machte er sich auf die Suche nach einer wirklich guten Alternative – und realisierte, weil er nicht fündig wurde, schließlich eine eigene Idee. Die ist nun ausgereift: Mit seiner magnetischen Maskenhalterung hat er, so scheint es, einen echten Treffer gelandet. Sie taugt nicht nur ihm selbst, sondern auch Familienangehörigen und Freunden, zuletzt hat auch der Wirtschaftsverband schon einige Exemplare geordert und auch im Planungsausschuss, in dem sein Vater Albert sitzt, gab es schon Nachfragen.
Begonnen hat alles bereits während des ersten Lockdowns. Wie alle anderen Schüler, musste auch Mathias auf den Gängen des König-Karlmann-Gymnasiums, wo er inzwischen in die Q11 geht und Schülersprecher ist, eine Maske tragen. Die Gummibänder rieben und zogen, als unangenehm und auf Dauer schmerzhaft hat er das empfunden, wie er dem Anzeiger sagte.
Im Bemühen, mit einer flexiblen Halterung Abhilfe zu schaffen, stellte er letztlich eigene Überlegungen an und begann zu experimentieren – erst mit Pappendeckel, dann mit Plastik, das er aus Pflanztöpfen zurechtschnitt. Und schließlich mit Leder – damit legte er die erste kleine Serie auf. Ganz zufrieden war er damit aber noch nicht, weil zum einen die Herstellung recht aufwendig war und zum anderen das Ein- und Ausfädeln nicht leicht genug ging.

Aus Thermoplastischem Polyurethan bestehen die Maskenhalterungen, in die für den einfach zu handhabenden Verschluss Magnete verbaut sind.

Nahezu im Dauerbetrieb läuft der 3D-Drucker von Mathias Pollety. Vier Stunden braucht das Gerät für ein Exemplar

Der Durchbruch bahnte sich erst nach Weihnachten an. Zum Fest nämlich war der Wunsch nach einem 3D-Drucker in Erfüllung gegangen, und dieses Gerät eröffnete dem jungen Tüftler neue Möglichkeiten. Thermoplastisches Polyurethan (TPU) entpuppte sich schließlich als das Material der Wahl, in Kombination mit dem Einsatz von Magneten in der Verschlusstechnik lieferte es endlich das erwünschte Ergebnis.
Bis Mathias Pollety etwas in Händen hielt, mit dem er wirklich zufrieden war, dauerte es allerdings. In den Ferien arbeitete er mehr oder weniger rund um die Uhr, angefangen vom Tuning des 3D-Druckers über die Konstruktion der Verschlussbestandteile bis hin zum Design. Immer wieder besserte er nach, bis die Maskenhalterung à la Pollety endlich fertig war. Und wie wird die verwendet? Die Schnüre der Halterung kann man nach Gusto anwenden, wie gehabt: eine über und die andere unter dem Ohr, beide darüber oder – so wie es der Erfinder selbst handhabt – beide unter dem Ohr. Für welche Version auch immer man sich entscheidet: Das Ziehen hinter dem Ohr gehört jedenfalls der Vergangenheit an, das Reiben auch: „Man spürt keinen Druck mehr“, sagt Pollety. Und hörgerätefreundlich ist es nach ersten Rückmeldungen auch.
Die Resonanz auf sein Modell ist enorm: „Es kommt richtig gut an“, sagt Mathias Pollety. Nach Töging wurde es schon ausgeliefert, nach Perach und Tüßling versendet. Und das soll erst de Anfang sein, schließlich will der 16-Jährige sein Produkt über ebay anbieten oder auf einer eigenen Website. Solange es die nicht gibt, können sich Interessenten per E-Mail an magnetmaskenhalter -at- pollety.com beim jungen Erfinder melden. – sh – Artikel und Bilder vom ANA – 01.02.2021

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