Der Waschbär und der Bauer
In einem dichten Wald lebte ein Waschbär, der immer neugierig auf die Welt außerhalb seines Reviers war. Eines Tages hörte er von einem wundervollen Garten voller saftigerFrüchte, der von einem alten Bauern gepflegt wurde. Er beschloss, den Garten zu erkunden und ein paar der köstlichen Früchte zu stibitzen. Doch als er dort ankam, bemerkte er, dass der alte Bauer schon auf ihn wartete. Statt ihn zu bestrafen, lud der Bauer den Waschbären ein, sich am reichhaltigen Obst zu bedienen, solange er half, die Schädlinge fernzuhalten. Er lernte, dass es besser ist, um Erlaubnis zu bitten, als zu stehlen, und wurde ein geschätzter Helfer im Garten des Bauern.

Die Ameise und die Grille
In einem Wald lebten eine Ameise und eine Grille. Während die Grille im Sommer ihr Leben genoss, arbeitete die Ameise schwer. Sie sammelte Vorräte und baute sich ein Haus. Als der kalte Winter kam, fror die Grille und musste hungern. Die Ameise dagegen saß in ihrem warmen Haus und hatte genug zu essen. Um nicht elendig zu verhungern, musste die Grille um Hilfe bitten. Das beschämte sie sehr und sie sah ein, dass faul sein immer etwas Schlechtes zur Folge hat.
Das Rehkitz und der Wolf
Ein kleines Rehkitz stand verloren vor einem Fluss, es kam nicht hinüber. Nur ein brüchiger Baumstamm lag dort und verband die Ufer. Da sprang ein Wolf in einem Schafsfell am gegenüberliegenden Ufer herbei. Erst schreckte das Rehkitz zurück, doch als es das Schafsfell sah, fasste es Vertrauen. “Komm herüber, kleiner Freund” sprach der Wolf “der Stamm ist sicher, ich gehe dort auch oft hinüber.” Das Reh fragte, immer noch unsicher, “bis du dir sicher? Die Risse ziehen sich bis zum anderen Ufer!” – “Hab keine Angst und komm nur herüber!” antwortete der Wolf. Das Rehkitz stieg mit wackeligen Beinen auf den Baumstamm, der Stamm brach durch und das Rehkitz fiel schutzlos in den Fluss. Und dies zeigt, dass man auch vermeintlichen Schafen nicht trauen sollte, wenn man das Wolfsfell darunter nicht gesehen hat.
Die kleine Maus
In einem Wald lebte eine kleine Maus, die ständig vor den anderen Tieren damit prahlte, wie schnell sie laufen konnte. “Ich bin die schnellste in diesem Wald!“, rief sie stolz. Eines Tages hörte ein alter Baumstamm ihre Worte und sagte: „Kleine Maus, warum bist du so besessen davon, die Schnellste zu sein?“
Die Maus antwortete selbstbewusst: „Weil ich dadurch bewundert und respektiert werde!“ Der alte Baumstamm lächelte und sagte: „Aber was nützt es, die Schnellste zu sein, wenn du allein bist? Wahre Stärke liegt im Zusammenhalt und in der Unterstützung anderer.“ Die Maus dachte über diese Worte nach und beschloss, ihre Energie nicht mehr darauf zu verwenden, die Schnellste zu sein, sondern darauf, anderen zu helfen und ein freundlicheres Wesen zu sein. Bald darauf fand sie heraus, dass wahre Freundschaft und Unterstützung viel wertvoller waren als jede persönliche Fähigkeit.