Geschichte des KKG

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Gründung und Entwicklung der Schule

In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in der Gesellschaft der Ruf laut, die Bildungsreserven besser auszuschöpfen und mehr Kindern und Jugendlichen den Weg auf weiterführende Schulen zu ermöglichen.

Im Landkreis Altötting gab es damals zwei staatliche Gymnasien, beide in Burghausen: Das Kurfürst-Maximilian-Gymnasium, ehemals das humanistische Gymnasium und als naturwissenschaftliches Pendant das Aventinus-Gymnasium, die frühere Oberrealschule. Das Bildungsangebot wurde vervollständigt durch ein privates Gymnasium für Mädchen in Altötting, das vom Orden der Englischen Fräulein geführt wurde. Mittlerweile werden an diesem Gymnasium auch Buben aufgenommen.

Was fehlte, war ein voll ausgebautes naturwissenschaftliches und sprachliches Gymnasium in der Kreisstadt Altötting, obwohl der Bedarf dafür sicherlich vorhanden war. Mehrere Vorstöße des Landkreises im Kultusministerium führten nicht zum Erfolg, so dass der Landkreis mit dem Landrat Seban Dönhuber an der Spitze im Jahr 1970 beschloss, selbst ein Gymnasium zu gründen und die erheblichen Folgekosten aus dem Kreishaushalt zu bestreiten. Ein überaus mutiger, in die Zukunft gerichteter Beschluss, der dem Kreiskämmerer Hans Kerndl sicherlich manch schlaflose Nacht bereitete.

Der sichtlich begeisterte Landrat mit der Gründungsurkunde bei der Grundsteinlegung.

1970 nahm der erste Jahrgang des damaligen Kreisgymnasiums den Unterricht auf, provisorische Räumlichkeiten wurden in der Berufsschule gefunden. Gründungsdirektor war Josef Egginger, der sich mit großem Elan daran machte, die personellen und baulichen Voraussetzungen für einen geordneten Schulbetrieb zu schaffen.

1975 konnte das neue Schulhaus bezogen werden, 1979 verließ der erste Abiturjahrgang die Schule. Die Schülerzahlen entwickelten sich prächtig, zeitweise lagen sie über 1000. 1985 wurde das Gymnasium nach dem Karolingerkönig Karlmann benannt. (siehe Menüpunkt  2), ein Jahr später verstaatlicht. Die Ministerialbürokratie musste 16 Jahre nach der Gründung der Schule schließlich doch einräumen, dass der Bedarf für ein staatliches Gymnasium in Altötting von Anfang an bestanden hatte.

1994 wurde das Schulgebäude um einen Pavillon mit Physikräumen und Klassenzimmern erweitert.

In den Jahren 2002 – 2004 sanierte der Landkreis als Sachaufwandsträger das Hauptgebäude und brachte unter Mithilfe des Fördervereins die EDV-Ausstattung der Schule auf den neuesten Stand: Glasfaserverkabelung, zwei Computerräume für Multimedia-Anwendungen, Internetzugang in allen Unterrichtsräumen und Vernetzung der Schulverwaltung.

Im Zuge der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium (G8) erhielt die Schule eine lichtdurchflutete Mensa mit Küche, Speisesaal und Cafeteria, die zu Beginn des Schuljahres 2006/07 eingeweiht wurde. Architektonisch sehr gelungen ist der neue Gartenhof, eine Grünzone zwischen Speisesaal und Bibliothek, die den Schülern im Sommer als Aufenthalts- und Ruhebereich dient. So haben wir beste Voraussetzungen dafür geschaffen, dass unsere Schule nicht nur ein Ort des Lernens und des Erwerbs vielfältiger Kompetenzen ist, sondern alle Mitglieder der Schulfamilie zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt.

Eine kurze Übersicht bietet auch der Artikel aus den Alt-Neuöttinger-Anzeiger vom 08.02.2020.

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Historische Anmerkungen zu König Karlmann

Die Spuren führen zurück in das 8. und 9. Jahrhundert, als Ötting einer der wichtigsten Orte für die bayerischen Herzöge und Könige wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Ötting stammt aus dem Jahr 748. Das agilolfingische Herzogtum in Altbayern entwickelte sich in dieser Zeit zu voller Blüte, Ötting wurde als eine „villa publica“ mit dem Namen „Autingas“ bezeichnet.

Etwa ab 820 gewann Ötting als Aufenthaltsort und Königspfalz für die Herrscher immer größere Bedeutung. Ludwig der Deutsche, ein Enkel Karls des Großen, wurde 817 König von Bayern und hielt sich ab 825 dauerhaft im jetzigen Wallfahrtsort auf. Später verlagerte er seinen Regierungssitz nach Aachen bzw. Frankfurt, als er König des ostfränkischen Reiches wurde. Nach seinem Tod fiel das Reich seinen drei Söhnen zu: Karlmann, Ludwig und Karl d. III. In unserer Region herrschte Karlmann (830 – 880), König von Bayern, der seinen Regierungssitz 865 ganz von Regensburg nach Ötting verlegte. 877 grüdete er in Ötting ein Chorherrenstift, das durch Schenkungen bald sehr wohlhabend wurde und erbaute die Stiftskirche.

Die geographische Lage seiner Königspfalz war für Karlmann auch deshalb günstig, weil er auch die italienische Königskrone zugesprochen bekam. Viel Freude hatte König Karlmann damit jedoch nicht. Er erkrankte schwer, kehrte von Verona, wo er sich vorübergehend aufgehalten hatte, nach Ötting zurück und verstarb dort im Jahr 880. Er ist in der Stiftskirche Altötting begraben.

Wikipedia-Eintrag zu König Karlmann

Sitftspfarrkirche Altötting

Votivtafel zur Klostergründung durch König Karlmann, ca. 1500, an der Gnadenkappelle in Altötting

Grabstein König Karlmanns