Junior Science Slam: Deniz Aybek vom König-Karlmann-Gymnasium siegt vor einem Duo des Maria-Ward-Gymnasiums

 

Altötting. „3,2,1 – Slam“: So lautete das Motto, als das König-Karlmann-Gymnasium kürzlich zum vierten Mal den „Junior Science Slam“ ausgerichtet hat. 2017 hatte die Veranstaltung Premiere, bald aber wurde sie von der Pandemie ausgebremst. Nun konnte das Wissenschafts-Battle fortgesetzt werden.
Drei Schulen nahmen teil, neben dem KKG noch das Maria-Ward-Gymnasium Altötting und das Gymnasium Ising. Maximal zehn Minuten hatten die Teilnehmer Zeit, um die Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem Wissenschaftsvortag zu begeistern. Georg Kronhuber, Leiter des KKG, blickte positiv auf den Abend. „Ich erwarte mir, dass die Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Themen in dynamischen und verständlichen Vorträgen präsentieren. Die Unterhaltung darf natürlich nicht zu kurz kommen.“
Die Organisatoren Holger Gottschalk und Christina Lechner, beide Lehrer am KKG, sorgten für eine humorvolle Anmoderation. Besondere Dankesworte gingen an die InfraServ Gendorf, die das Projekt durch Werbung zum Rollen gebracht und zu Beginn Anschubhife geleistet hatte. „Mit knapp 70 Besucherinnen und Besuchern sind wir mehr als zufrieden, aber wir hätten es auch mit 20 gemacht“, sagte Gottschalk.
Unter den Besucherinnen und Besuchern war auch Tilo Rosenberger-Süß von InfraServ. „Ich finde, es ist eine tolle Sache. Wir sind froh und dankbar, dass wir wieder eingeladen worden sind.“ In den Jahren zuvor durfte der Gewinner des Wettbewerbs beim Gendorfer Science Slam mit auf der Bühne stehen. Mit rund 800 Besucherinnen und Besuchern ist dieser der größte Science Slam in Oberbayern außerhalb einer Unistadt – heuer ist jedoch kein Wettbewerb geplant.
Den Anfang machten Luca Kreyenberg und Ray Holzer aus Ising. Mit dem „Magnus Effekt“ erklärten sie, wie sie am Morgen, wenn sie verschlafen haben, auf schnellstem Weg und mit möglichst wenig Aufwand in die Schule kommen könnten. Die beiden wohnen auf der anderen Seite des Chiemsees, was einen Umweg beim täglichen Schulweg darstellt. Mit viel Wortwitz und ihrer offenen Art sorgten sie beim Publikum für ausgelassene Stimmung. So erklärten sie Phänomene aus der Physik, wie etwa den Flettner-Rotor, einen der Windströmung ausgesetzten, rotierenden Zylinder.
Das Maria-Ward-Gymnasium Altötting wurde von den Elftklässlerinnen Katharina Feigl und Nejira Salja vertreten. Die beiden erklärten ebenfalls, wie man auf schnellstem Weg zur Schule gelangt, wenn man verschlafen hat. Zuerst stellten sie die Teleportation mit Wurmlöchern vor, worunter man theoretische Gebilde, die sich aus speziellen Lösungen der Feldgleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie ergeben, versteht. Auch thematisierten sie das Beamen – einen Vorgang, bei dem man etwas vom einen zum anderen Ort überführt. Ein Video von Star Trek über Teleportation sowie selbstgebastelte Hüte aus Alufolie sorgten für zahlreiche Lacher sowie eine anschauliche Erklärung des Themas.
Den Schluss machte Deniz Aybek vom König-Karlmann-Gymnasium mit einem chemischen Vortrag, der die Frage „Wie führt das Jahr 2030 zur Verbrüderung und nicht zur Verzweiflung?“ beantworten sollte. So thematisierte er die zukünftige Autoindustrie und den Großkonzern Tesla. Unter den Zuschauerinnen und Zuschauern waren zahlreiche Mitschülerinnen und Mitschüler von Deniz, die ihn kräftig anfeuerten. Mit einem lautstarken „3, 2, 1 – Slam“ der Zuschauermenge begann der Vortrag des Zehntklässlers. Ein nachgespielter Dialog zwischen Elon Musk und dem südkoreanischen Unternehmer Lee Byung-chull, der Firmen wie Samsung gegründet hat, gestaltete den rund zehnminütigen Vortrag amüsant.
Nachdem alle Vorträge zu Ende waren, durfte das Publikum den Sieger küren. Mit voller Punktzahl von 140 und großem Vorsprung siegte Deniz Aybek. Das MWG erreichte mit 116 Punkten den zweiten Platz vor dem Gymnasium Ising (99). Rundum zufrieden zeigte sich Deniz Aybek, hat er doch seit Oktober fast täglich Zeit in seinen Vortrag investiert. Auch außerhalb der Schule interessiert er sich für das Thema. Später will er Lehrer für Latein, Geschichte und Sozialkunde werden. Als kleine Aufmerksamkeit überreichte Holger Gottschalk allen Teilnehmern eine Lichtmühle sowie einen kleinen Geldbetrag, um das Taschengeld aufzubessern.
Unter den vielen Zuschauerinnen und Zuschauern fanden sich auch bekannte Gesichter, darunter der Gewinner des Science Slams 2019, Korbinian Dausel. Damals stand er gemeinsam mit Johannes Barth auf der Bühne, die beiden referierten über alkoholfreies Bier. Vor fünf Jahren hat der Untereschelbacher das Abitur am KKG gemacht, mittlerweile studiert er Mathematik und Physik auf Gymnasiallehramt. Er und Barth hatten nach ihrem Sieg die Möglichkeit, beim großen Science-Slam in Gendorf aufzutreten, bei dem sich nicht nur Jugendliche, sondern auch Studenten duellieren. −mef – ANA vom 15.02.24

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