Beim prozessorientierten Schreiben wird der Weg zum Ziel.

Die herkömmliche Vorstellung von Aufsatzunterricht im Fach Deutsch ist, das Schreiben produktorientiert anzusehen, was die Fokussierung auf den fertigen Text als Endprodukt bedeutet. Das ist beim prozessorientierten Schreiben zwar in gewisser Hinsicht auch so, jedoch wird hierbei der Weg zum Ziel in den Fokus gerückt und in einzelne Schritte unterteilt. Es ist nur nachvollziehbar, dass man eine lange Distanz viel besser meistern kann, wenn Zwischenstopps vorhanden sind. Kurz innehalten, durchatmen und mit neuer Motivation weitergehen. Warum sollte man dieses Wissen nicht auch für das Verfassen von Texten anwenden, noch dazu, wenn der jeweils vorherige Schritt für den nächsten nützlich ist? Diese Überlegung gründet auf Hayes` und Flower`s Prozessmodell des Schreibens aus dem Jahr 1980, das die einzelnen Phasen wie folgt benennt: Planen, Formulieren, Überarbeiten. Die Klasse 9a nahm es sich im Zuge des materialgestützten informierenden Schreibens als Projekt vor, diesen Prozess in Form eines digitalen Buches abzubilden, um eben nicht nur das Textprodukt zu veröffentlichen, sondern auch den Weg dorthin. Da es sich bei der 9a um eine Digitalklasse handelt, war das nötige Equipment bereits vorhanden. In Gruppen überlegten sich die Schüler:innen, über welches Thema sie informieren möchten und begannen sogleich mit Schritt Eins, der Materialsuche, die durch das Anwenden verschiedenster Lesetechniken recht schnell erfolgreich war. Anschließend erfolgten das gründliche Lesen sowie Auswerten und Ordnen der Materialien, was grundlegend für Schritt Drei ist. Eben dieser beinhaltet das Erstellen eines übersichtlichen und vollständigen Schreibplans. Diese Vorarbeit erleichterte wiederum den nachfolgenden Schritt Vier, das Verfassen des Informationstextes. Abschließend erfolgte ein letzter, ganz entscheidender Schritt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, nämlich das Überarbeiten.

Im Folgenden werden ein paar exemplarische Schüler:innen-Beispiele gezeigt.

Vielen Dank an die Klasse 9a für das Engagement!

Carolin Neumayr

 

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